"Geht´ s her, hoam gemma, hoam geht` s." So klingt das, wenn Josef die Kühe, die in Kürze ihr Kalb bekommen, von der Weide wieder in den Stall hereinruft. Es ist schon wieder kühl geworden, an diesem Sommerabend, hier im letzten Eck vom Waldviertel.
Die sechs Kühe haben den Nachmittag auf der Vorweide verbracht. Sie kennen die Stimme ihres Bauern genau und setzen sich sofort in Bewegung. Ein paar Minuten später stehen sie schon am Fressgitter im Stall und schaufeln Heu in sich hinein. Da muss Josef lachen: "So gefällt mir das."
Josef ist mit all dem aufgewachsen. Er hat die Landwirtschaft von seinen Eltern übernommen. "Damals waren wir noch ein Milchvieh-Betrieb, ich wollte aber immer schon Weiderinder haben." Nach dem klassischen Weg über die Fachschule in Edelhof, hat er den Betrieb vor fast zehn Jahren übernommen und umgestellt. Der Bau einer so großen Weide für die gesamte Herde war damals für viele in der Umgebung ein Novum, heute sprießen Weiden an allen Ecken und Enden aus dem Boden.
Seine Produkte tragen alle ein Pickerl mit "Joseflovesbeef" oder "Joseflovessaft", eben alles was Josef so liebt bekommt ein Pickerl. "Das war für mich wichtig, damit jeder gleich weiß, woher das Rindfleisch kommt. Joseflovesbeef ist für mich ein Statement, es zeigt meine Haltung zu Tierhaltung und Landwirtschaft." sagt Josef, und erzählt was ihm an Landwirtschaft wichtig ist. "Am liebsten würde ich meine Tiere auch am Hof, direkt auf der Weide schlachten. Leider sind wir in Österreich noch nicht soweit." Man spürt beim Gespräch wie sehr er für seinen Beruf brennt. Er lebt und verkörpert das, wie wir uns einen richtig guten Bauern vorstellen. Es gibt Traktoren, Kühe, die alle noch einen Namen tragen, Zeit zum Reden, und eine, nein zwei Bauernhofkatzen.
Wir trinken noch einen G´ Spritzten auf der Terrasse mit Blick auf die Weide. "Gibt´ s was Schöneres, als so einen Abend?" wirft Josef ein, es kommt irgendwie ein Gefühl von dolce far niente auf.
Wir werden wieder kommen zu Josef, und Joseflovesbeef.